Manche Menschen beklagen sich oft darüber, dass ihr Pferd bei der Arbeit nicht hinreichend motiviert, stur oder faul sei.

… Woran liegt das? Wovon hängt es ab, ob ein Pferd Lust auf die gemeinsame Arbeit hat oder nicht? Und kann der Reiter die Motivation nicht vielleicht auch ein bisschen beeinflussen?

Frage dich jeden Tag aufs Neue: Mit welcher Einstellung gehe ich heute zu meinem Pferd?

Will ich ausreiten und das Zusammensein mit meinem Pferd genießen oder will mich am Stall über den neuesten Klatsch und Tratsch informieren? Gehe ich aus Freude oder aus Pflichtbewusstsein zu meinem Tier?

Bin ich bereit, meinem Pferd heute meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken?

Falls nein, ist das nicht verwerflich. Es ist ja erst mal nur ein Tag. Mein Pferd wird es mir verzeihen. Pferde verzeihen eine Menge. Aber ich muss mich damit abfinden, heute eventuell auch von meinem Pferd nicht die volle Aufmerksamkeit zu erhalten.

Habe ich neue Ideen für das Training und freue mich schon den ganzen Tag wie blöd, sie endlich umsetzen zu können?
Hier muss ich ein bisschen vorsichtig sein. Es besteht die Gefahr, dass ich mein Pferd mit meinem Elan und meiner Motivation überfalle und damit genau das Gegenteil erreiche.

Vielleicht ist mir meine Einstellung selbst oft nicht klar. Vielleicht will ich mich auch gar nicht damit auseinander setzen.

Aber mein Pferd erkennt meine Einstellung, sobald ich den Stall oder die Wiese betreten habe. Meinem Pferd kann ich nichts vormachen. Es blickt einfach so in meine Seele.

Und wenn ich mir das immer wieder bewusst mache, verschwinden Probleme manchmal wie von selbst.